Reisetipps-Mongolei

Reisezeit


Die Hauptreisezeit in der Mongolei ist durch das vorherrschende Klima recht eng gefasst. Nun sind niedrige Temperaturen für den einen auf einer Trekkingreise noch durchaus akzeptabel, für einen anderen aber schon jenseits vom Spaß. Deshalb auch an dieser Stelle etwas ausführlicher zum Klima, so dass sich jeder selbst ein Bild machen kann aber trotzdem vorweg, die eigentliche Reisesaison in der Mongolei beginnt Mitte Juni und endet Anfang September, davor oder danach wird man nur vereinzelt auf Touristen treffen.

Das Klima ist zunächst einmal extrem kontinental, wovon man aber im Juli und August wenig merkt, der Kontinentaleinfluss tritt in dieser Zeit zurück, besonders deutlich ausgeprägt ist er im Winter und bei Großwetterlagen in der Übergangszeit.
Im Juli und August fallen mit 50 bis 60 mm in den zentralen Regionen der Mongolei Niederschlagsmengen, die fast an deutsche Verhältnisse heranreichen, im Mai und September ist es aber nur noch ein Bruchteil davon.
Nun ist auch Regen in der Mongolei nicht gleich Regen in Deutschland, in der Mongolei kommt er oft wolkenbruchartig, häufig mit Gewitter und lokal begrenzt. Das Spektakel ist in der Regel nach einer Stunde komplett vorüber und die Sonne wieder am Wirken. Einschränkend muss man aber sagen, für das Sommerwetter in der Mongolei gibt es immer eine Ausnahme von der Regel, mal ist der Juli kühl und feucht, mal ist es der August, manche Jahre fällt der Regen fast komplett aus. Zu dieser Unberechenbarkeit der sommerlichen Großwetterlage kommt der Einfluss der Topografie und der Höhenlage man kann sagen die gesamte Mongolei hat Hochgebirgswetter. Tief heranziehende Wolken schütten ihre Last vor Bergen ab, die Temperatur sinkt binnen weniger Minuten um zehn Grad und zwanzig Kilometer entfernt flimmert die Luft in der Sonne. Regenbögen gehören in der Mongolei zu dieser Jahreszeit zum beliebten Fotomotiv.
Hagel- und Schneeschauer gehören genauso zum Programm wie Mittagstemperaturen von über 40 Grad. Was man aber selbst in dieser niederschlagsreichen Zeit selten erleben wird, sind Landregen, bei denen man tagelang keine Sonne mehr sieht, zumindest davor ist man in der Mongolei einigermaßen sicher, sonst kann eigentlich alles passieren.
Durchschnittlich ist es aber in den Monaten Juni bis Mitte August recht warm, selbst in Höhenlagen von über 2000 Metern, wo man in Deutschland dicke Pullover trägt, erreichen die Mittagstemperaturen oft über 30 Grad. In der Gobi können 40 Grad locker überschritten werden und in der kältesten Hauptstadt der Welt werden auch schon mal 38 Grad gemessen. Interessant sind für den Bergwanderer natürlich auch die Temperaturen in der Nacht. Die sind wiederum stark von der Höhenlage beeinflusst.
Bei normalen Höhenlagen bis etwa 1700 Meter, sind die Nächte von Juni bis Mitte August, nicht unangenehm, 10 Grad werden selten unterschritten, es gibt sogar viele Nächte in Trockenperioden, wo die Temperatur kaum unter 20 Grad sinkt, also wärmer als in Deutschland gewohnt, in der Gobi, kann es entgegen aller Vermutungen auch nachts noch 30 Grad warm sein und 20 Grad sind fast normal. Gegen Ende August ändert sich das Bild schnell, während bei den Mittagstemperaturen kaum eine Veränderung bemerkbar ist, sinkt die Nachtemperatur sehr stark. Ab etwa dem 20. August muss man mit gelegentlichem Nachtfrost in der Zentralmongolei rechnen. Die ersten Wintereinbrüche erlebt meist der Khentij, wenn bereits Anfang September der erste Schnee fällt, im Süden merkt man davon aber zu diesem Zeitpunkt noch nichts.



Dem ersten Wintereinbruch von zwei, drei Tagen folgt oft eine warme Periode bis in den Oktober mit recht gemütlichen Mittagtemperaturen bis an die 20 Grad.
Ab Mitte April und im gesamten Mai läuft die Höchsttemperatur in der kältesten Hauptstadt den deutschen Werten regelmäßig davon. Bei wenig Bewölkung bringt es die Sonne dort mittags regelmäßig auf 20 Grad.

Wie man aus den Schilderungen sieht, ist das akzeptable Zeitfenster für Mongoleireisen abhängig von der Region, den Aktivitäten und natürlich von den persönlichen Bedingungen. Zwischen Ende Juni und Mitte August ist es aber unbedenklich auch Trekkingtouren über Land durchzuführen. In dieser Zeit sind auch die meisten Touristen unterwegs, wobei die Zeit nach dem Naadam, also Mitte Juli, in der Regel noch mal einen Ansturm bringt. Wer das große Staatsnaadam in Ulaanbaatar am 11. und 12. Juli nicht besuchen möchte, der ist in den 3 – 4 Wochen davor in der komfortablen Situation keine Engpässe bei Flügen zu haben und auch ansonst mit weniger Tourismus konfrontiert zu werden. Die Zeit um das Naadamfest ist in Ulaanbaatar Ausnahmezustand, überbuchte Flüge, volle Hotels und die größte Touristendichte des Jahres sind dann nicht zu vermeiden.