Reisetipps-Mongolei

Gleitschirmfliegen

Allgemeine Tipps

Für das Gleitschirmfliegen gibt es in der Mongolei Regionen mit hervorragenden Voraussetzungen. Der zentrale Changai mit seinen weiten, unbewaldeten Tälern und recht großen Höhenunterschieden bietet zum Beispiel gute Voraussetzungen. Der Sport ist auch unter Mongolen recht populär, wobei diejenigen die in ausüben natürlich hauptsächlich aus der Hauptstadt kommen. Hier gibt es auch einen sehr aktiven Club, der nord-östlich der Stadt, in dem Vorort Gatshurt sein Domizil hat. Der Sport ist zur Zeit in der Mongolei noch wenig reglementiert und man kann bisher davon ausgehen, wer einen Schirm hat wird auch unbehelligt fliegen können. Die Höhenunterschiede in der mongolischen Steppenlandschaft sind oft größer als angenommen. Was auf den ersten Blick wie ein Hügel aussieht kann durchaus 300 Höhenmeter aufweisen, selbst 500 oder 600 Meter sind möglich. In den Hochgebirgen ist natürlich noch mehr drin.   


Kein Baum, kein Strauch oder Hochspannungsleitung, Fliegen in der mongolischen Steppe 

Risiken

Das Gleiten ist in vielen Gegenden der Mongolei weniger risikobehaftet als in Europa. In vielen Bergregionen stören keine Hochspannungsleitungen, keine Gebäude oder Autobahnen und nicht einmal Bäume stehen im Weg. Dafür haben die thermischen Verhältnisse aber ihre Besonderheiten, die man beachten muss. An Sommertagen können lokal kurzzeitig hohe Temperaturunterschiede entstehen, wenn im Schatten tiefer lokal begrenzter Bewölkung die Temperaturen innerhalb kurzer Zeit deutlich zur Umgebung fallen, der damit verbundene Luftmassenaustausch kann echt heftig sein. Sonst gilt einfach das, was auch bei anderen Outdooraktivitäten in der Mongolei berücksichtigt werden muss, wenn man abseits der Hauptstadt oder weit von einem Bezirkszentrum ist, braucht man auf Hilfe kaum zu hoffen.


Vorschläge für Reviere

Die einfachste Möglichkeit ist natürlich dort zu finden, wo auch die meisten Mongolen diesen Sport ausüben und das ist im Revier des oben beschriebenen Club in der Nähe der Hauptstadt.
Dort findet man auch das Terrain, das von Gleitschirmfliegern am häufigsten genutzt wird. An guten Sommertagen sind hier bis zu zwanzig Schirme am Himmel und die thermischen Voraussetzungen sind hier sehr günstig. Den Club erreicht man, wenn man aus dem Stadtzentrum zunächst nach Osten und dann den Abzweig nach Gatshurt benutzt. Kurz vor der eigentlichen Siedlung, zweigt ein Weg nach Osten in eine lockere Siedlung mit Wochenendhäusern und Touristen Camps ab, an dessen Ende, am Flussufer der Tuul, befindet sich das Gelände des Flugvereines. Der Startplatz ist auf dem Kamm der gegenüberliegenden Bergkette. Das Tal von Gatshurt ist natürlich nicht die einzige Möglichkeit in Stadtnähe, es gibt noch nördlich gelegen Seitentäler, aber je weiter man nach Norden ins Gebirge geht, umso häufiger sind die Hänge bewaldet und enden dann in dichter Taiga. Am Bogd Uul, dem Hausberg von Ulaanbaatar, ist eher die Südseite geeignet, da heute unmittelbar am Bergfuß der Nordseite heute schon die städtische Bebauung beginnt.



Andere gute Reviere, außer dem Khentij nördlich von Ulaanbaatar, befinden sich dann erst in einiger Entfernung zur Hauptstadt. Südlich von Ulaanbaatar geht die Landschaft schnell in eine flache Wüstensteppenebene über und bis zu den Bergen des zentralen Changai im Süd-Westen sind es über 400 Kilometer. Noch relativ leicht erreichbar und ist die so genannte kleine Gobi an der Asphaltstraße von Ulaanbaatar nach Kharkhorin, hier findet man sowohl günstige topografische Vorraussetzungen als auch eine touristische Infrastruktur. Das Gebiet ist in 5 bis 6 Stunden von Ulaanbaatar aus erreichbar und hat zahlreiche Tourist Camps vorzuweisen. Recht einfach zu erreichen ist auch eine sehr gut geeignete Landschaft etwa 200 Kilometer westlich von Ulaanbaatar an der sogenannten Milleniumstraße. Man biegt dazu in Lun von der Straße nach Kharkhorin ab und ist bereits nach wenigen Kilometern in einer Landschaft mit zahllosen kleinen Gebirgsstöcken, Hügeln und Kegelbergen. 
Der unter Höhepunkte beschrieben Khorgo Nationalpark ist auch eine schöne und recht gut erschlossene Region, allerdings muss man dort öfter mal mit schlechtem Wetter rechnen und Umschwünge kommen dort recht plötzlich.

Nicht besonders zu empfehlen ist der Altai. Die Anreise dorthin ist sehr langwierig, die thermischen Verhältnisse sind eher kompliziert und Höhenunterschiede sind kaum anders als im zentralen Changai. Anders als im Changai mit seinen weiten Tälern, runden Kuppen und einer Besiedlung, kann es aber zumindest in manchen Regionen des Altai recht brenzlig werden, wenn man sich versteuert und in einem engen Nebental landet, aus dem man nur wieder rauskommt, wenn man einen Gletscher übersteigt und das in Regionen in denen keine Jurte mehr zu finden ist. So gesehen ist der Changai wesentlich günstiger, zumal die Anfahrt bis dahin ja auch deutlich einfacher ist und man sich dort jederzeit auch eine abwechslungsreiche Rundreise zusammenstellen kann.

Über www.monrise-traveller.com kann man auch Angebote für individuelle Gleitschirmtouren erhalten oder ggf. an eine Gruppenreise teilnehmen. Am Camp in Gatshurt bestehen auch gute Möglichkeiten zum Fliegen unter den sicheren Bedingungen der Hauptstadtnähe.