Reisetipps-Mongolei

Felsklettern in Zentralasien

Allgemeine Tipps

Nicht überall, wo es in der Mongolei Fels gibt, findet man als Kletterer auch gute Reviere. Es kann sein, dass ganze Gebirgszüge aus weitgehend verwittertem Gestein für größere Wege deshalb ungeeignet sind, das ist zum Beispiel im Gobi Altai auf weiten Strecken der Fall. Man findet in dem riesigen Land aber trotzdem genügend Möglichkeiten mit der sich selbst eine Kletterrundreise zusammenstellen lässt. Ein Beispiel dazu bietet der Tourvorschlag G 6. In der Mongolei selbst gibt es nur wenige aktive Kletterer, man kann also kaum auf schon beschriebene Wege hoffen. Es gibt im Land bis heute auch keine Ausrüstung zu kaufen, man kann also nur auf das zurückgreifen, was man mitgebracht hat und da besteht natürlich auch noch das Problem des Übergepäcks, wie schon anderer Stelle gesagt, bezahlt man jedes Kilo wirklich teuer.


Klettergebiete

Das bekannteste Klettergebiet in der Mongolei, in dem auch Mongolen beim Klettern zu treffen sind, ist der Tereldsch Nationalpark und dort vor allem das Tal der Schildkröte. Diese Region ist von Ulaanbaatar recht einfach und in weniger als zwei Stunden erreichbar. Wie schon an anderer Stelle beschrieben, ist das Gebiet nicht gerade eine einsame Ecke, das hat aber den Vorteil, für denjenigen, dem es hauptsächlich um den Fels geht, dass man dort genügend Camps findet, in denen man auch unterkommen kann. Sollte mal was schief gehen, kann man sich von dort zumindest auch recht schnell nach Ulaanbaatar fahren lassen, was in anderen Regionen natürlich kaum möglich ist.

Einen weiteren schönen kleinen Klettergarten in waldreicher Umgebung und mit vorhandener Infrastruktur findet man unmittelbar beim Aimakzentrum Tsetserleg. Tsetserleg ist von Ulaanbaatar in ein bis zwei Tagen erreichbar und bietet viele kleine Felsspitzen und schöne Ausblicke. Eine Unterkunft findet man hier auch unproblematisch. Tsetserleg lässt sich auch gut in Mongoleirundtouren einbauen.

Praktisch auch an einer Hauptroute und in einem landschaftlich einmaligen Flusstal liegt das Felsengebiet von Ich Uul am Ider. Man erreicht die Region über Tsetserleg, Terchin Zagaan Nuur und den Solongtin Pass. Von Ulaanbaatar aus gerechnet ist man hierhin mindestens 3 Tage unterwegs. Die Ecke ist landschaftlich kaum noch zu toppen, der völlig ursprünglich fließende Ider, zwischen drei, vierhundert Meter aufsteigenden Bergketten, die auf der Südseite des Flusses bewaldet sind und auf der Nordseite mit fast wüstenhafter Vegetation geizen. Die Felsenlandschaft liegt südlich der Hauptpiste, nahe am Fluss, etwa dort, wo die geschotterte Piste, vom Solongtin Pass kommend, das Flusstal erreicht. 

   Kletterfelsen am Ider bei Ich Uul

Ein weiteres Klettergebiet, das man auf vielen Touren streift ist das Tsetserleg Uul Gebirge in der so genannten Kleinen Gobi. Dieses touristisch ziemlich heftig vermarktete Eckchen ist in etwa 5 Stunden Fahrt von Ulaanbaatar aus erreichbar, es liegt direkt an der Asphaltstraße nach Kharkhorin. Hier gibt es zahlreiche Touristencamps, eine Unterkunft zu finden, wäre hier also kein Problem. Um hierher zu gelangen braucht es auch nicht unbedingt ein eigenes Fahrzeug, Mitfahrgelegenheiten lassen sich dahin schon finden anderseits führen ja viele Mongoleitouren sowieso hier vorbei und man kann es also auch recht einfach in eine Rundtour einbauen. Wie der Name schon sagt, ist die Landschaft eher wüstenhaft, aber im Inneren des Gebirges gibt es auch ein paar kleine Waldinseln, den Gegensatz dazu bildet eine kleine Dünenlandschaft in der weiten Talsenke. Die meisten Kletterfelsen findet man etwa 15 Kilometer nördlich der Asphaltstraße in dem recht zerklüfteten Gebirgsstock, dessen Gipfel mit 1966 m die umliegende Landschaft um etwa 700 m überragt. Da hier zahlreiche Touristen unterwegs sind, ist der Aufenthalt im dafür eingerichteten Nationalpark allerdings gebührenpflichtig.

Ungefähr 3 bis 4 Stunden Reisezeit von Ulaanbaatar muss man bis zu den Felsenbergen südlich von Adaatsag einplanen. 

  Die Berge von Adaatsag

Von hier geht es dann aber recht schnell innerhalb einer Stunde in ein weiteres Wüstenklettergebiet, Baga Gazrijn Tschuluu. Es ist somit von Ulaanbaatar auch relativ schnell zu erreichen, allerdings ist ein eigenes Fahrzeug notwendig.
Baga Gazrijn Tschuluu ist ein Felsengebiet von knapp 80 Quadratkilometern Größe, in der Nähe des Aimakzentrums Mandalgobi. Es ragt mit einer Höhe von bis zu 1704 Metern etwa 200 Meter aus der sonst recht flachen Gobilandschaft. Von Ulaanbaatar kommend, sollte man den Hauptfahrweg dorthin benutzen, der zweigt in Delger Zogt von der Strecke Ulaanbaatar - Mandalgobi in Richtung Westen ab. Etwa 35 Kilometer sind es von hier bis in das Zentrum des Felsengebietes. In der ansehnlichen Felslandschaft gibt es auch zahlreiche Quellen und grüne Flecken, inmitten der sonst trockenen Halbwüste. Man findet hier viele einfache Wege, die man ohne Sicherungs- oder Hilfsmittel kraxeln kann, aber auch anspruchsvollere Stellen. Das Gebiet ist zum Nationalpark erklärt worden und man muss hier Gebühren entrichten.

            Baga Gazrijn Tschulu      


Rund 100 Kilometer östlich von Mandalgobi befindet sich ein zweites Felsengebiet, Ich Gazrijn Tschuluu, inmitten der sonst flachen Gobi. Es ist ebenfalls ein kleiner Nationalpark. Wer vorhat das Gebiet zu besuchen, der sollte allerdings die Route von Ulaanbaatar etwas anders als nach Baga Gazrijn Tschuluu legen und die neue Asphaltstraße Richtung Choir benutzen, etwa 60 Kilometer vor Choir in Richtung Süden über Zagaan Delger bis nach Gobi Utgal fahren, von diesem Kreiszentrum sind es nur noch 15 Kilometer in das Felsengebiet. Hier findet man Wege aller Schwierigkeiten vor und auch eine gewisse touristische Infrastruktur in Form von kleineren Touristencamps. Um dann wieder auf die Route der Tour zu kommen, fährt man die rund 100 Kilometer auf einer Hauptpiste bis Mandalgobi. 

Ich Gazrijn Tschuluu in der Nordgobi