Reisetipps-Mongolei

Gobi - bunte Kiesel, Sandberge, Schnittlauch und  Geckos


Die Gobi ist eine Großlandschaft aus Wüstensteppen, Halbwüsten und Wüsten die sich über den Süden der Mongolei und den Norden der inneren Mongolei in China erstreckt. Damit ist die Bezeichnung Südgobi für Gebiete die in der Mongolei liegen eigentlich nicht korrekt, denn die südliche Gobi liegt damit in China, in der Mongolei wird aber für die Gebiete, die an der südlichen Grenze zu China liegen für gewöhnlich der Begriff Südgobi verwendet, der hier auch benutzt wird.
Über die Gobi existieren vielfach falsche Vorstellungen, derjenige, der die Gobi oder auch andere Wüsten nicht kennt, denkt natürlich immer an eine Sandwüste, demgegenüber reden viele geografischen Veröffentlichungen davon, dass die Gobi eine Kieswüste mit nur wenigen Sandflächen wäre, beides ist aber nicht richtig. Der weithin bekannte Teil der Gobi im Norden und Osten verfügt über keine nennenswerten Sandgebiete, der weitgehend unbekannte Süd-Westen und die nordwestlichen Randgebiete verfügen über gewaltige Dünenketten mit mehreren hundert Quadratkilometern Größe. Das größte ist der Mongol Els am nordwestlichen Rand der Gobi, der zum Becken der großen Seen und nicht zur Gobi gerechnet wird, seine Entstehung ist aber im Zusammenhang mit der Gobi und dem dort herrschenden Wüstenklima zu sehen. Da sich die die nord-östliche und die südwestliche, bzw. westliche Gobi sehr voneinander unterscheiden, werden sie auch getrennt dargestellt. Die Changai und seine Ausläufer nach Süden trennen die westlich und östlich gelegenen Wüstensteppen von einander. Landschaftlich gesehen ist die südwestliche Gobi ungleich interessanter als die nord-östlichen Gebiete.


Die Ost bzw. Nord Gobi ist für die interessant, die aus Zeitgründen die Süd-West-Gobi nicht besuchen können aber von Ulaanbaatar aus eine drei oder viertägige Fahrt in die Gobi unternehmen möchten. Es ist die Zone der Wüstensteppe, die zwar noch eine Steppenvegetation aufweist, aber praktisch ohne irgendwelche fließenden Gewässer auskommen muss. Es gibt in einigen Gegenden lediglich Wasser in Form von kleineren Flachwasserseen die aber keine Zuläufe haben und von periodisch oberflächlich ablaufendem Regenwasserwasser gespeist werden. Die Gegend weist auch keine so ausgeprägten flachen Ebenen auf, sondern hat ein ständig leicht bewegtes hügeliges Relief in dem hin und wieder interessante Felsformationen zu finden sind. Eine davon ist das etwa 300 Quadratkilometer große Felsengebiet Ich Gazarin Tschulu oder das westlich davon liegende Baga Gazarin Tschulu, die durchaus einen Besuch wert sind. Bekannt ist vor allem auch der östliche Teil der Gobi für seine riesigen Antilopenherden. Die Nordgobi ist von Ulaanbaatar nach einer etwa eintägigen Fahrt erreichbar. Es ist oft eine typische Kieswüste mit Lauchgräsern und nur niedrigen Büschen, höhere Sträucher oder Saksaulbäume fehlen fast völlig. Auf Grund der im Vergleich zur Südwestgobi nur flachen Topografie und dem Fehlen der Gebirge verteilt sich der Niederschlag recht gleichmäßig in der Region und es fehlen große Trockenflüsse, aperiodische Seen und weite Sümpfe, wie man sie in der Südwestgobi trifft. Damit ist auch die Vegetation ziemlich einheitlich ausgebildet. Das Bild dieser Landschaft wird bestimmt von der Niederschlagssituation, ist flächendeckend regen gefallen, ist die Landschaft grün und auf den ersten Blick von einer klassischen Steppenlandschaft nicht zu unterscheiden, herrscht Trockenheit ist die Oberfläche fast völlig ohne Vegetation und wird als graue Kieswüste wahrgenommen.




Ganz anders nimmt man die Süd-west Gobi wahr, gemeint ist hiermit das Gebiet westlich der Linie Dalanzadgad-Changai und südlich der Linie Bajanchongor-Altai. Dieser Teil der Wüste Gobi ist landschaftlich sehr abwechslungsreich und bietet so ziemlich alle denkbaren Formen einer Wüstenlandschaft. Große Schotterebenen, Flugsandgebiete, riesige Sanddünen, Canyons, Trockenflüsse, Salzseen, Saksaulwälder und Wüstengebirge. Die einzelnen Gebirgszüge des Gobialtai liegen weit verteilt in der riesigen Hochebene der Gobi. Sie beginnen mit den Gurvan Saichan und ziehen sich bis zum eigentlichen Altai im Nordwesten der Mongolei.
In der Südwestgobi wirkt sich die Niederschlagssituation nicht so sehr auf das Vegetationsbild aus, wie in der nordöstlichen Gobi. Hier wachsen beispielsweise Saksaulbäume und mehrere Meter hohe Sträucher, die auch in Trockenzeiten grün sind, es gibt im Vorland der Gebirgsstöcke oberflächennahe Grundwasserschichten, die sogar kleine Oasen oder Flüsse speisen. In den großen Senken bilden sich oft Sümpfe oder Flachwasserseen obwohl hier die Niederschläge deutlich niedriger sind als in der nordöstlichen Gobi, bis hin zu den Gebirgsflüssen aus dem Changai, die in die südliche Gobi entwässern, also insgesamt eine sehr abwechslungsreiche Landschaft mit interessanten Besonderheiten.

Wer in der Gobi vor allem Sand erleben möchte, für den ist eigentlich der Chongrijn Els genau das richtige. Westlich des Gurvan-Saichan gelegen und nicht allzu weit von Dalanzadgad ist das einige hundert Quadratkilometer große Sanddünengebiet noch relativ einfach zu erreichen. Die mächtige Frontdüne mit 200 Metern Höhe und etwa 80 Kilometern Länge ist kaum noch zu übertreffen.

Das dahinter liegende Dünengebiet kann allerdings nur mit Kamelen bereist werden. Derzeitige Hauptattraktion der Gobi sind allerdings die Ausgrabungsstätten von Dino-Skeletten. Solche Ausgrabungsstätten sind heute bereits an unterschiedlichen Stellen aufgeschlossen und nicht mehr nur wie früher an den Flammenden Klippen. Je weiter man sich in der Südgobi nach Westen bewegt, desto geringer wird die Besiedlung, die Versorgung mit Kraftstoff ist dann auch nicht mehr sichergestellt und ohne Begleitfahrzeug sollte man sich dort nicht mehr bewegen. Bis Dalanzadgad gibt es regelmäßigen Flugverkehr, allerdings sind vor Ort kaum Fahrzeuge spontan aufzutreiben und zu Fuß kann man sich in der Gobi nicht bewegen.